Referenzbericht zu POCSAG Umrüstung der Berufsfeuerwehr München
STARTSEITE Referenzen Blaulichtbereich POCSAG Funktechnologie für die Berufsfeuerwehr München
Um die Alarmierung von Einsatzkräften an die Bedürfnisse einer modernen und zukunftsfähigen Berufsfeuerwehr wie München anzupassen, wurde durch den Münchner Stadtrat im Jahr 2019 beschlossen, den Alarm auf den Feuerwachen auf eine sogenannte „stille und selektive Alarmierung“ umzustellen.
Nach umfangreicher Ausschreibungs-, Planungs- und Umsetzungsphase konnte die neue Alarmierungsform am 01.12.2022 auf der ersten von zehn Feuerwachen in München in Betrieb gehen. Dank der nun eingeführten Alarmierung mittels POCSAG Funktechnologie der Fa. Swissphone ertönt in den Nachtstunden auf den ertüchtigten Feuerwachen zukünftig kein Alarmgong mehr („stille Alarmierung“), sondern es werden ausschließlich die benötigten Einsatzkräfte („selektive Alarmierung“) über Funkmeldeempfänger des Typs HURRICANE DUO V alarmiert.
Die hohe Frequenz von Alarmierungen auf den Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr München führte bei der bisherigen Alarmierungsform, mit Gong und Alarmdurchsage auf der kompletten Feuerwache, insbesondere in den Bereitschafts- und Ruhezeiten zu unnötigen Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch bei Einzelalarmierungen von Fahrzeugen – zum Beispiel Alarmierung des Rettungswagens mit zwei Einsatzkräften – wurde immer die komplette Feuerwache beschallt. Neben der gesundheitlichen Verbesserung für die nicht benötigten Einsatzkräfte durch bessere Einhaltung der Ruhezeiten ergibt sich mit der neuen Alarmierungstechnologie ein zusätzlicher Zeitvorteil beim Ausrücken. Nachdem direkt bei Auslösen des Alarms die Zugehörigkeit der Einsatzkraft zum aktuellen Einsatz mitgeteilt ist, können sich die Mitarbeitenden sofort auf den Weg zu den Einsatzfahrzeugen machen. Es ist nicht mehr erforderlich die Durchsage bis zur Nennung der alarmierten Einheiten abzuwarten.
Der Zuschlag und damit der Auftrag zur Umsetzung der Ertüchtigung wurde an die Firma Klein Kommunikationstechnik erteilt. Die eingesetzte Technik kommt aus dem Hause der Schweizer Firma Swissphone, die seit über 50 Jahren in den verschiedensten Branchen bewährte Alarmierungs- und Kommunikationslösungen entwickelt und eine zuverlässige Alarmierung für weit über eine Million Rettungskräfte garantiert. In der Ausführung konnte man sich an andere große Berufsfeuerwehren in Deutschland wie die Berufsfeuerwehr Berlin und Köln anlehnen, bei denen ebenfalls eine sekundenschnelle stille und selektive Alarmierung mit hoher Innenfunkversorgung über die Fa. Swissphone mittels POCSAG-Technologie realisiert wurde.
Sämtliche Feuerwachen im gesamten Münchner Stadtgebiet wurden über IP-Technologie angebunden, sodass eine zeitgleiche Alarmierung vollständig gewährleistet ist. In jeder Feuerwache wurde ein digitaler Alarmumsetzer (DAU) kabelmäßig angebunden, sodass neben den Anforderungen an Ausfallsicherheit (Stromversorgung, Datenleitungen) auch die Verstärkungsfunktion zur sicheren Abdeckung der kompletten Feuerwache realisiert werden konnte. Damit die Anbindung an den Einsatzleitrechner (ELR) mit sehr hoher Ausfallsicherheit realisiert werden kann, sind insgesamt vier digitale Alarmgeber (DAG) an die einzelnen ELR-Knoten angebunden und auf die beiden zentralen geo-redundanten Rechenzentren der ILS-München verteilt. Das über einen zentralen Verwaltungsserver angelegte Flottenprogrammiersystem auf der Plattform „s.ONE“ von Swissphone bietet die Möglichkeit, auf allen Feuerwachen, beim 24/7-besetzen Service-Desk der ILS, sowie bei den Funkwerkstätten über ein Programmierterminal Änderungen an den Funkmeldeempfängern direkt vorzunehmen.
Dies reduziert den Aufwand für die Funkwerkstatt bei Konfigurationsanpassungen immens. Der Rollout auf sämtliche Berufsfeuerwachen im Stadtgebiet München ist bereits seit dem 19.05.2023 abgeschlossen. Für Einsatzkräfte oder Einsatzmittel, die nicht auf einer Berufsfeuerwache stationiert sind (z.B. NEF oder FF) erfolgen die Alarmierungen zukünftig mittels Tetra-Pager des Digitalfunks, wie im bayrischen Alarmierungskonzept vorgesehen.
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